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Marjorie Faurite im Interview: Von der Bauführerin zur Präventionsmitarbeiterin für Gesundheit und Sicherheit

 

Marjorie Faurite ist diplomierte Tiefbauingenieurin und bei Losinger Marazzi aktuell als Bauführerin tätig. Marjorie hat sich schnell im Unternehmen zurechtgefunden und war es bereits gewohnt, auf Baustellen zu arbeiten und diese zu überwachen. Bei einem vorübergehenden Wechsel zur Abteilung Gesundheit- & Sicherheitsprävention im Rahmen der internen Mobilität konnte sie ihre Kompetenzen erweitern.

 

Vor drei Jahren entschied sich Marjorie Faurite nach einem sechsmonatigen Abschlusspraktikum auf der Baustelle ARBORA in Crissier (VD) für eine Karriere als Bauführerin bei Losinger Marazzi. Nachdem sie die Arbeiten an einer Gebäudehülle geleitet und die finale Bauphase eines Gebäudes mit 21 Wohnungen überwacht hatte sowie für das Design einer Gebäudehülle bzw. eines architektonischen Gewerks verantwortlich gewesen war, nahm Marjorie die Gelegenheit für einen viermonatigen internen Wechsel in die Abteilung Gesundheit- & Sicherheitsprävention wahr. Eine Erfahrung, die Marjorie als sehr bereichernd beschreibt und während der sie das Unternehmen aus einer neuen Perspektive kennenlernte.

Marjorie, was hast du über den Beruf der Präventionsmitarbeiterin und die damit verbundenen Aufgaben während dieser vier Monate in der Abteilung Gesundheit- & Sicherheitsprävention gelernt?

Die vier Monate haben mir geholfen, das Profil der Präventionsmitarbeitenden besser zu verstehen. Die Aufgaben sind sehr vielfältig: Sie reichen von der Sensibilisierung vor Ort über die Analyse von Unfällen und Beinahe-Unfällen und die kritische Prüfung des Vorgehens der verschiedenen beteiligten Unternehmen während des gesamten Projekts bis hin zur Begleitung der Teams auf der Baustelle.

Ich habe mich insbesondere vertieft mit der Analyse von Ereignissen auseinandergesetzt. Hier geht es darum, die Ursachen von Ereignissen zu verstehen und nachhaltige Gegenmassnahmen zu ergreifen. Mir wurde bewusst, wie viel Dokumentationsarbeit auf den Baustellen notwendig ist und wie wichtig es ist, Erfahrungen auszutauschen und zu sammeln. Ausserdem lernte ich, wie man kommunizieren muss, damit die Menschen ihr Verhalten anpassen.

 «Es ist ein Beruf, der Sorgfalt, Voraussicht und viel Austausch vor Ort erfordert. Kommunikation ist zentral. »

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Welche Aspekte oder Praktiken der Gesundheits- und Sicherheitsprävention haben sich dir besonders eingeprägt?

Einige Punkte sind mir aus dieser Erfahrung besonders geblieben. Zunächst, dass die Präventionsmitarbeitenden die verschiedenen Regelwerke und internen Prozesse im Detail kennen und im Alltag anwenden müssen. Wann immer ein Sicherheitsproblem auftaucht, müssen sie eine Lösung finden.

Weiter stellte ich fest, dass dieselben Arten von Ereignissen und Hinweisen auf verschiedenen Baustellen immer wieder vorkommen, was zeigt, wie wichtig eine sorgfältige Analyse ist, um Ursachen zu erkennen und Wiederholungen zu vermeiden. Prävention beschränkt sich nicht auf punktuelle Aktionen. Eine Sicherheitskultur braucht echte Weitsicht, um nachhaltig und effektiv zu sein.

Der Beziehungsaspekt dieses Berufs ist ebenfalls wichtig. Einerseits im Hinblick auf die Art und Weise, wie mit den verschiedenen Akteuren kommuniziert wird und andererseits auch in Bezug auf das Vertrauen das aufgebaut werden muss, damit Informationen weitergeleitet werden, Teams sensibilisiert sind und der Wandel vor Ort begleitet werden kann.

Wie hat diese Erfahrung deine Wahrnehmung der Präventionsarbeit im Betrieb verändert und welche Massnahmen oder Verbesserungen willst du umsetzen, wenn du wieder in die Rolle der Bauführerin zurückkehrst?

Generell konnte ich anhand dieser Erfahrung den Mehrwert der Supportfunktionen des Unternehmens zusätzlich zum Mehrwert zu den operationellen Funktionen erkennen.

Wenn ich wieder zur Rolle als Bauführerin zurückkehre, werde ich darauf achten, alle Vorkommnisse, auch kleinere, zu melden, um meinen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit in unseren Projekten zu leisten.

Zudem werde ich die Präventionsmitarbeitenden vermehrt konsultieren, um von ihren Erfahrungen und Best Practices und ihren gesammelten Erkenntnissen von allen möglichen Baustellen und Situationen zu profitieren.

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