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Das Wort des Experten

Geoffrey Quintas Neves, Ingenieur für nachhaltiges Bauen bei Losinger Marazzi ist unser „Wort des Experten“ im Monat November. Er erklärt mit 3 Fragen seinen Arbeitsalltag!

Beschreibe dich mittels 3 Hashtags

#Zuhören&Verstehen   

#Anwenden&Motivieren   

#Empathie&Wille


Woraus besteht nachhaltiges Bauen und können alle Baustellen nachhaltig sein?

Wir benutzen häufig die Beschreibung „Nachhaltiges Bauen = Umwelt“. Meiner Meinung nach muss es mehr sein als das. Natürlich ist ein Bau nachhaltig, wenn sein Einfluss auf die Ressourcen und die Energie erkannt sowie minimiert wird. Um wirklich nachhaltig zu sein, muss der Bau aber zusätzlich soziale Bindungen berücksichtigen, einen positiven Einfluss auf die lokale Wirtschaft haben und den Nutzer ins Zentrum der Überlegungen stellen. Nachhaltig bauen heisst, sich Plätze auszudenken, die die Leute schätzen und beleben werden, es heisst, die Natur zurück in unsere Stadt und unsere Viertel zu bringen, es heisst, eine gesunde und komfortable Umwelt zu garantieren, aber auch an den gesamten Lebenszyklus zu denken und nachhaltiges Bauen für alle zugänglich zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass jede Baustelle nachhaltig sein kann. Man stellt nachhaltigem Bauen oft den wirtschaftlichen Aspekt gegenüber, aber weniger Abfälle und eine bessere Mülltrennung zum Recyceln heisst, deren Transport- und Verwertungskosten zu minimieren. Sich für gesunde Materialien zu entscheiden, die die Gesundheit der Nutzer und unserer Mitarbeitenden auf den Baustellen schützen, ist eine Frage des Engagements. Sogar auf einer zeitlich unter Druck stehenden Baustelle mit einem engen Plan und einem noch engeren Budget, kann man sich dazu entschliessen, mit Wiederverwendungsorganisationen zusammenzuarbeiten, energieeffiziente Baustellencontainer zu nutzen und Brutkästen auf unseren Gerüsten anzubringen. Natürlich ist eine gemeinsame globale Verwirklichung besser als ein paar verteilte Aktionen, aber jeder Schritt in die richtige Richtung bringt uns näher an Baustellen mit positiven Auswirkungen!

 

Was ist die grösste Herausforderung des nachhaltigen und verantwortungsbewussten Bauens?

Nachhaltiges Bauen ist kein alleinstehendes Fachgebiet - wie ich oft sage, alleine kann ich nichts ausrichten. Es ist daher nötig, dass wir gemeinsam und aufeinander abgestimmt arbeiten, das Spartendenken aufbrechen und eine Projektvision haben. Das, was ich eine Chance nenne, ist ebenfalls eine enorme Herausforderung, da man Gewohnheiten, die Art zu arbeiten, ändern muss, man muss allen Ansprechpartnern zur Verfügung zu stehen und es schaffen, den besten Kompromiss einzugehen. Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Bauen ist ebenfalls ein Opfer von Erfahrungswerten, daher ist es immer eine Herausforderung, Überzeugungskraft im Hinblick auf den gemeinsamen Nutzen zu leisten, den wir ALLE davon haben, nachhaltig zu bauen - aber genau das ist es, was meinen Beruf so faszinierend macht! 

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