Das nachhaltige Quartier Arbora, dessen erste Etappe derzeit übergeben wird, hat die erste Vorzertifizierung nach dem WELL Community Standard in der Schweiz erhalten. Sowohl für Losinger Marazzi als auch für die verschiedenen an dem Immobilienprojekt beteiligten AkteurInnen ist diese Auszeichnung eine grosse Ehre. Mit dieser Vorzertifizierung wird die Arbeit honoriert, die alle Projektbeteiligten während der gesamten Entwicklungs- und Bauphase des Quartiers mit dem Ziel geleistet haben, das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu respektieren.
Eine Premiere in der Schweiz: Das nachhaltige Wohnquartier Arbora in Crissier (VD) wurde als erstes Immobilienprojekt des Landes mit der Vorzertifizierung nach dem WELL Community Standard ausgezeichnet. Dieses US-amerikanische Label, das seit 2014 internationale Beachtung findet, zeichnet die Qualität der Planung und des Betriebs von Wohn- und Gewerbegebieten in Bezug auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzerinnen und Nutzer aus.
Die Zertifizierung nach dem WELL Community Standard erfolgt auf der Grundlage von zehn Schwerpunktkriterien, die sich direkt auf das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner auswirken. So wurde beispielsweise eine Dachbegrünung realisiert, um den Wärmeinseleffekt zu verringern. Das Quartier setzt zudem auf sanfte Mobilität, indem beispielsweise ein Fahrradverleih angeboten wird und Fahrradunterstände zur Verfügung stehen. Bei der Vergabe des Labels wurden der Gemeinschaftsgedanke und das Konzept der gegenseitigen Unterstützung, die bei Arbora durch Nachbarschaftsaktivitäten sowie durch Spiel- und Sportplätze umgesetzt werden, ebenso berücksichtigt wie die Abfallentsorgung und das allgemeine Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner.
Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner dürfen einziehen
Nach Abschluss der ersten Etappe dürfen nun die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in das Quartier Arbora einziehen und sich auf eine Umgebung freuen, die sich durch Modernität und Nachhaltigkeit auszeichnet. Die Übergabe der neun Gebäude mit 190 Wohnungen hat im März 2024 begonnen und wird im November 2024 abgeschlossen sein.
Der auf dem Gelände vorhandene landwirtschaftliche Betrieb bleibt erhalten und wird umgebaut, so dass über 300 m2 Gemüsegärten für die Bewohnerinnen und Bewohner angelegt werden können. Darüber hinaus wird das Gelände auch eine Kindertagesstätte sowie Räume für gemeinschaftliche Aktivitäten beherbergen.
Das BiodiverCity-Label wird angestrebt
Nachhaltigkeit und Biodiversität sind feste Bestandteile des Projekts Arbora. Neben dem WELL Community Label werden für das Quartier auch die Zertifizierungen Minergie-ECO und BiodiverCity angestrebt. Hinter dem Projekt Arbora steht der Gedanke, dass sich das Quartier als echtes Bindeglied zwischen urbaner Infrastruktur, natürlicher Landschaft und den Bewohnerinnen und Bewohnern versteht und sich harmonisch in seine Umgebung einfügt.
Um die am Standort vorhandene Biodiversität zu erhalten, wurde eine Reihe von Massnahmen ergriffen: Die Erhaltung bestehender natürlicher Elemente, die Anlegung von Gräben zur Rückhaltung von Regenwasser oder auch die Integration von Nistkästen für Mauersegler in die Fassaden. Um die Entwicklung einer artenreichen Vielfalt der neu geschaffenen Lebensräume bis ins kleinste Detail zu fördern, wurden im Konzept zudem unter der Strasse verlaufende Schutzwege für Kleintiere vorgesehen.
Auch die Baustelle wurde so organisiert, dass die Biodiversität am Standort erhalten geblieben ist. Die Baustellencontainer wurden zum Beispiel auf wiederverwendbare Metallschrauben gestellt, um provisorische Betonfundamente zu vermeiden. Die umschliessenden Palisaden wurden mit einem Sockel aus Sand befestigt. Diese innovativen Lösungen sind für die in der Erde lebenden Mikroorganismen weniger schädlich.